Den Geheimnissen vergangener Zeiten auf der Spur

Erfolgreicher Start der neuen Veranstaltungsreihe "Kulturdialoge" auf Burg Heinfels.

Die erstmals auf Burg Heinfels veranstalteten „Kulturdialoge“ beschäftigten sich rund um Themen der Hexenverfolgung in Tirol, die Macht des Heiligen oder die vergessene Kunst des Blaufärbens. Auch ein Besenbinder-Workshop und eine Performance lockte vom 22. bis 24. Oktober das Publikum in die alten Burgmauern. Die Veranstaltungen fanden statt in Kooperation mit dem Bildungshaus Osttirol im Rahmen des Interreg-Projekts LOOK UP, Die Wiederentdeckung des grenzüberschreitenden künstlerischen und religiösen Kulturerbes in den Bergen.

Hinter der sagenumwobenen Gestalt des Thurntaler Urban steckt eine reale Person und ein Schicksal, das bis ins kleinste Detail in den Prozessakten von 1637 dokumentiert ist. In ihrem Vortrag „Hexenwahn“ ging Monika Reindl auf die Lebensgeschichte des Urban Pichler und seiner „Konsortin“ Ursula ein. Mehrere Monate dauerte der Prozess um vermutliche Wettermacherei. Vermerkt sind auch zahlreiche Verhöre, die auf der Burg Heinfels stattfanden. Zwölf Geschworene verurteilten schließlich das Paar zum Tod auf dem Scheiterhaufen bei der Richtstätte im nahen Winnebach. „Bemerkenswert ist, dass die Hexenverfolgung und der Vorwurf der Zauberei sowohl Männer als auch Frauen fast zu gleichen Teilen betraf“, hält Reindl fest und bezieht sich hier auf die umfangreiche Forschungsarbeit von Hansjörg Rabanser, festgehalten in seinem Buch „Hexenwahn – Schicksale und Hintergründe“.

Wer will nicht einen Hexenbesen binden können? Ludwig Rainer, Besen- und Bürstenbinder aus Innervillgraten, gewährte in einem Workshop einen Einblick in sein Handwerk und ließ auch selbst die Interessierten Hand anlegen. Mit etwas Geschick und Geduld konnte so gleich vor Ort das eigene Souvenir angefertigt und mit nach Haus genommen werden.

Hans Joas, Sozialphilosoph an der Humboldt-Universität Berlin, referierte live via Videoschaltung aus Deutschland über die „Macht des Heiligen“. Vielfach werde in Europa beklagt, dass der zunehmende Wohlstand der letzten Jahrzehnte das Interesse an Religion und am Glauben zur Schwächung dieser führe. „In den hochentwickelten Zivilisationen in den USA oder auch in Südkorea ist genau das Gegenteil der Fall. Dort haben Religionsgemeinschaften einen enormen Zulauf“, meint Joas. „Ist man mit dem Angebot der Gemeinschaft nicht mehr zufrieden, sucht man sich einfach eine andere, die das bietet, was man sucht.“

Seine Wandlungsfähigkeit und beeindruckende schauspielerische Leistung zeigte der Osttiroler Künstler Paul Zinell in seiner Performance „Nennt mich Hexe“ und gewährte mit dieser auch Einblicke in seine persönliche Lebensgeschichte. Die Textil-Archäologin Beatrix Nutz - bekannt durch die Entdeckung des vermutlich ältesten BHs der Welt auf Schloss Lengberg – erklärte in ihrem Vortrag, wie man „blau“ macht: Die Hexenkunst des Blaufärbens stand dabei im Mittelpunkt. Originale Objekte wie Musterbücher und Druckmodel aus der Sammlung der Stadtgemeinde Lienz, Schloss Bruck, erinnerten an ein heute fast verschwundenes Kunsthandwerk.

Bis auf den letzten Platz ausverkauft war die Sonderführung am Sonntagnachmittag, die erstmals zum dunklen Verlies der Burg in den Keller der Burg Heinfels führte, in dem der berüchtigte Thurntaler Urban seine letzten Tage verbrachte.

„Es freut mich, dass wir mit einem abwechslungsreichen Programm ganz unterschiedliches Publikum für spannende Themen begeistern konnten“, freut sich Organisatorin und Museumsleiterin Monika Reindl. 2022 sollen dann die Kulturdialoge mit dem Thema „Sündenfall Patriarchat? Vom Aufbegehren der Frauen“ wieder zahlreiche Interessierte auf die Burg Heinfels locken.

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Ein Rundgang voller Abenteuer und Geschichten speziell für Familien findet am 8. Mai um 14.30 Uhr auf der Burg Heinfels statt. Die Sonderführung "Gräfin, Hexe, Klosterfrau" widmet sich den mächtigen Frauen, die auf Burg Heinfels lebten und wirkten.

Wir freuen uns schon sehr auf den regulären Start in die neue Saison am 1. Mai! Neben unserer geführten Zeitreise durch die historische Anlage können die Außenbereiche, Plattformen und der Bergfried auch im Zuge der Panoramatour auf eigene Faust erkundet werden. Im Sommer laden zudem viele Events zum Besuch der Burg ein!

Für den Osterhasen öffnet die Burg Heinfels schon etwas früher die Pforten – ob er auch bei uns etwas versteckt? Wir öffnen von Karfreitag, 15. 4. bis Ostermontag, 18. 4.!
Groß und Klein erwartet diesmal etwas besonderes: Ein Ostersuchspiel!

Mit viel Motivation arbeiten wir bereits für den Start in die neue Saison 2022! Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ab Anfang Juli Ferialpraktikanten für Ticketkontrolle, Aufsicht und Burgschenke! Wir freuen uns auf deine Bewerbung!

 

Die Laurentiuskapelle in der mittelalterlichen Burg bildet den perfekten Rahmen für standesamtliche Hochzeiten oder auch freie Zeremonien. Seit der Eröffnung im Juli 2020 gaben sich bereits 19 Paare auf der Burg ihr Ja-Wort. Für 2022 gibt es noch einige freie Termine - wir freuen uns auf eure Anfrage!

Wohin am Sonntag? Die Burg Heinfels lädt zu Winterführungen im Februar ein! Jeden Sonntag von 10- 15 Uhr gibt es Führungen durch die größte Höhenburg des Pustertals.

Wir freuen uns, dass die Heinfelser Sternsinger ihre Grüße und Wünsche aus der Laurentiuskapelle der Burg Heinfels hinaus in die Welt richten. Euch allen ein gutes neues Jahr, viel Glück und Segen für 2022!

Noch bis zum 9. Jänner 2022 hat die Burg Heinfels geöffnet. Die Besucher erwartet ein abwechslungsreiches Programm mit Sonderführungen, Familiensonntagen mit Märchenstunden und ein ganz besonderes Shop-Erlebnis.

Eine Premiere war die „Heinfelser Burgweihnacht“ in historischer Kulisse: Die Musikkapelle Heinfels und die Jungbauernschaft/Landjugend Panzendorf luden am 26. Dezember auf die Burg Heinfels ein – mit regionalen Spezialitäten und Handwerk zu weihnachtlichen Weisen.

... aus der Burg Heinfels gesucht? Wir haben liebevoll verpackte Gutscheine, Räucherwerk, Bücher und viele Präsente aus unserem Burgshop zur Auswahl. Bitte einfach unter info@burg-heinfels.com oder unter +43 664 16 77078 melden. Frohe Weihnachten!

Bereits im Mai öffnete das Museum, aber erst im Juli fielen die Reisebeschränkungen. Bis zum Saisonschluss am 7. November wurden 12.372 Besucherinnen und Besucher auf der Burg Heinfels gezählt.

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